Ambulante Chirurgie mit Chloroprocain Spinalanästhesie: eine Überprüfung
Daniela Ghisi, Stefano Bonarelli
Abteilung für Anästhesie und postoperative Intensivmedizin, Istituto Ortopedico Rizzoli, Bologna, Italien
Zusammenfassung: Die Spinalanästhesie ist eine zuverlässige und sichere Technik für Eingriffe an den unteren Extremitäten. Dennoch können einige seiner Merkmale die Verwendung für ambulante Operationen einschränken, einschließlich verzögerter Gehfähigkeit, Risiko von Harnverhalt und Schmerzen nach Blockregression. Die derzeitige Verfügbarkeit von kurzwirksamen Lokalanästhetika hat das Interesse an dieser Technik auch im Zusammenhang mit kurz- und ultrakurzen Verfahren geweckt. Chloroprocain (CP) ist ein Aminoester-Lokalanästhetikum mit einer sehr kurzen Halbwertszeit. Es wurde eingeführt und wird seit 1952 erfolgreich für die Spinalanästhesie eingesetzt. Natriumbisulfit wurde dann nach 1956 als Konservierungsmittel hinzugefügt. Das Medikament wurde dann in den 1980er Jahren für mehrere Berichte über neurologische Defizite bei Patienten, die versehentlich hohe Dosen von intrathekalen CP während der epiduralen Arbeit Analgesie aufgegeben. Tierversuche haben die Sicherheit der konservierungsmittelfreien Formulierung nachgewiesen, die sowohl in freiwilligen Studien als auch in der klinischen Praxis mit einem günstigen Profil in Bezug auf Sicherheit und Wirksamkeit umfassend bewertet wurde. Im Vergleich zu Bupivacain zeigte 2-Chloroprocain (2-CP) schnellere Offsetzeiten bis zum Ende der Anästhesie, ohne fremde Hilfe und Entlassung aus dem Krankenhaus. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass 2-CP eine geeignete Alternative zu niedrigen Dosen von langwirksamen Lokalanästhetika in der ambulanten Chirurgie sein kann. Sein Sicherheitsprofil legt auch nahe, dass 2-CP ein gültiger Ersatz für intrathekale kurz- und mittelwirksame Lokalanästhetika wie Lidocain und Mepivacain sein könnte – häufig Ursachen für vorübergehende neurologische Symptome. In diesem Zusammenhang schlägt die Literatur eine Dosis zwischen 30 und 60 mg 2-CP für Verfahren vor, die 60 Minuten oder weniger dauern, während 10 mg als Dosis ohne Wirkung angesehen werden. Die vorliegende Übersicht beschreibt die jüngsten Erkenntnisse über 2-CP als Anästhetikum für die Spinalanästhesie in der ambulanten Chirurgie.
Schlüsselwörter: ambulante Chirurgie, Spinalanästhesie, 2-chloroprocain