[Coma in the emergency room]
Coma unbekannter Herkunft (CUO) ist ein häufiges unspezifisches Notfallsymptom, das mit einer hohen Mortalität verbunden ist. Eine schnelle diagnostische Aufarbeitung ist angesichts des breiten Spektrums der zugrundeliegenden Diagnosen unerlässlich, die sich zu etwa 50% aus primären Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS) und zu etwa 50% aus extrazerebralen, fast ausschließlich internen medizinischen Ursachen zusammensetzen. Trotz der hohen Mortalität im Zusammenhang mit diesem Symptom gibt es derzeit keine allgemein anerkannten Behandlungsrichtlinien für erwachsene Patienten mit CUO. Wir schlagen ein interdisziplinäres Standard Operating Procedure (SOP) für Patienten mit akutem CUO vor, wie es in unserem Maximum Care Hospital etabliert wurde. Die SOP wird durch einfache Triage-Kriterien ausgelöst, die ausreichen, um CUO-Patienten vor der Ankunft im Krankenhaus zu identifizieren. Das Reaktionsteam im Krankenhaus wird von einem Neurologen geleitet. Die Zusammenarbeit mit Pflegepersonal, Innerer Medizin, Anästhesiologie, Neurochirurgie und Unfallchirurgie ist entlang strukturierter Wege organisiert, die standardisierte Labortests umfassen, einschließlich Liquor Cerebrospinalis (CSF), Toxikologie, Computertomographie (CT) und CT-Angiographie (CTA). Unsere Daten legen nahe, dass Neurologen und Internisten am Anfang der diagnostischen Aufarbeitung stehen müssen. Die Bildgebung sollte nicht nur abhängig vom klinischen Syndrom durchgeführt werden, da Sensitivität, Spezifität und Inter-Rater-Reliabilität der letzteren nicht ausreichen und in vielen Fällen mehrere Pathologien nachgewiesen werden können, die jeweils CUO allein erklären könnten. Klinische Untersuchung, Bildgebung und Labortests sollten als Bestandteile eines integrativen diagnostischen Ansatzes betrachtet werden und die endgültige ätiologische Klassifizierung sollte erst nach Abschluss der diagnostischen Aufarbeitung erfolgen.