Conair of Scandinavia
Conair wurde 1965 vom skandinavischen Charterpionier Simon Spies gegründet. Die Flotte bestand aus alten Douglas DC-7 Propellerflugzeugen, die von Flying Enterprise übernommen wurden. Um 1970 stieg Conair in das “Jet-Zeitalter” ein und kaufte stattdessen gebrauchte Boeing 720. (Boeing 720 war eine Mittelstreckenversion der Boeing 707). Im Herbst 1987 hatten zwei Conair Boeing 720 bei ansonsten normalen Landungen in Salzburg, Österreich und Rom, Italien, einen Bugfahrwerksriss. Die Flotte sollte bereits auf (auch gebrauchte) Airbus A300 umgerüstet werden. Aber nach den beiden Vorfällen wurde der Wechsel der Flotte zu einem sehr dringenden Thema.
Nach dem Tod von Simon Spies setzte sich seine ziemlich neue Frau und ehemalige Sekretärin Janni Spies (geborene Brodersen, rund 40 Jahre jünger als der Gründer selbst) gegen die gesamte Spies Corporation (zu der auch das Reisebüro Spies rejser gehörte) durch und beschäftigte ihren Bruder, einen ehemaligen Zimmermann, als General Manager.
Sie bestellten bald sechs neue sehr teure Airbus A320 zur gleichen Zeit wie der Golfkrieg stattfand. Nach dem Krieg war ein plötzlicher Rückgang der Fluggastzahlen weltweit ein Faktor, der unter anderem zum Bankrott von Pan Am führte.Conair und das Reisebüro Spies wurden (fast wie ein dänischer Nationalschatz aufgrund der großen Beliebtheit für den ehemaligen “Charter-König”, den verstorbenen Simon Spies) von Banken gerettet und Janni Spies und ihre Mitarbeiter ausgetauscht. 1993 fusionierte Conair mit der schwedischen Charterfluggesellschaft Scanair zu Premiair. Später wurde der Name in My Travel geändert. Heute ist es als Thomas Cook Airlines Scandinavia bekannt und hat immer noch seine Basis am Flughafen Kopenhagen.
Conair flog hauptsächlich Touristen aus dem Reisebüro Spies, bediente aber auch mehrere andere Reisebüros. Die überwiegende Mehrheit aller Flüge hatte ihre Ziele im Mittelmeerraum, aber auch auf den Kanarischen Inseln, Gambia, London, Rom und Paris. Neben ihrer Hauptbasis in Kopenhagen starteten die Flüge auch vom Flughafen Billund und Stockholm, Schweden.