Das Konzept der Identität: Entwicklungsursprünge, Phänomenologie, klinische Relevanz und Messung

Das Ziel dieses Papiers ist eine gründliche Erklärung des Konzepts der Identität. Wir haben die verstreute psychiatrische und psychoanalytische Literatur zu diesem Thema zusammengefasst, um die historischen Ursprünge, die Entwicklung, die Phänomenologie, die klinische Relevanz und die Methoden zur Beurteilung der Identität zu beleuchten. Unsere Überprüfung ergab, dass: (1) Der Identitätsbegriff hat sich über acht Jahrzehnte gehalten. (2) Identität entsteht im frühesten Wechselspiel des Temperaments des Kindes mit der Haltung der Mutter, gewinnt durch primitive Introjektionen an Struktur, verfeinert sich durch spätere selektive Identifikationen, erlangt Filiation und Generationskontinuität beim Durchgang durch den Ödipuskomplex und erreicht seine mehr oder weniger endgültige Form durch Synthese widersprüchlicher Identifikationen und größere Individuation während der Adoleszenz. Es unterliegt weiteren Verfeinerungen im jungen Erwachsenenalter, in der Lebensmitte und sogar im Alter. (3) Eine zusammenhängende Identität umfasst ein realistisches Körperbild, subjektive Selbstgleichheit, konsistente Einstellungen, Zeitlichkeit, Geschlecht, Authentizität und ethnische Zugehörigkeit. (4) Identitätsstörungen deuten auf eine Psychopathologie hin, wobei eine größere Identitätsstörung mit schwereren Zuständen verbunden ist (z. B. schwere Persönlichkeitsstörungen, multiple Persönlichkeit, Psychose). (5) Die klinische und psychometrische Beurteilung ist daher relevant und kann auf Behandlungsstrategien und Ergebniserwartungen hinweisen. Erkenntnisse aus der Literatur werden aufgeklärt und Bereiche identifiziert, die weiterer Forschung bedürfen.

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