Die Beiträge von Carl Ludwig zur Kardiologie

Die grundlegenden Instrumente zur Messung funktioneller kardiovaskulärer Parameter und die wichtigsten Entdeckungen von Carl Ludwig und seinen Schülern in der kardiovaskulären Physiologie werden beschrieben und im Hinblick auf die Weiterentwicklung seiner Methoden und Ideen relativiert. Das wichtigste Gerät war der Kymograph, der erstmals die Erfassung und Dokumentation von Funktionsparametern ermöglichte. Dieses Instrument wurde auch für die funktionelle Bewertung des isolierten perfundierten Froschherzens verwendet, das von Elias Cyon am Physiologischen Institut Leipzig entwickelt wurde. Im isolierten Froschherz wurden wichtige Phänomene wie die Treppe, die absolute Refraktärzeit und das Alles-oder-Nichts-Gesetz des Herzens entdeckt. Das isolierte Hundeherz wurde verwendet, um den Ursprung des ersten Herzgeräusches zu bestimmen, das als Muskeltonus charakterisiert wurde. Um den regionalen Blutfluss und schließlich das Herzzeitvolumen zu messen, wurde ein Durchflussmesser (‘Stromuhr’) entwickelt. Genaue Messungen des Herzzeitvolumens wurden erst möglich, als Adolf Fick sein Prinzip entwickelt hatte, das als Grundlage für die modernen Indikatormethoden diente. Cyon und Ludwig entdecken auch den Nervus Depressor, der die Grundlage des Barorezeptorreflexes bildet. Die genaue Lokalisierung des vasomotorischen Zentrums im ventrolateralen Medulla gelang schließlich am Physiologischen Institut Leipzig. Dies wurde mehr als 100 Jahre später mit modernen neuroanatomischen Methoden unter Verwendung des retrograden axonalen Transports bestätigt. So leisteten Ludwig und seine Gelehrten wesentliche Beiträge zum kardiovaskulären Wissen, das als Grundlage der modernen Kardiologie angesehen werden kann.

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