Kompromissbildung

In der Psychoanalyse eine Form, die von einem unterdrückten Wunsch, einer Idee oder einem Gedächtnis angenommen wird, um als Symptom Zugang zum Bewusstsein zu erhalten, normalerweise neurotisch (1), ein Traum (1), eine Parapraxis oder eine andere Manifestation unbewusster Aktivität, wobei die ursprüngliche Idee bis zur Unkenntlichkeit verzerrt wird, so dass das unbewusste Element, das unterdrückt werden muss, und das Bewusstsein, das davor geschützt werden muss, beide teilweise durch den Kompromiss befriedigt werden. Die Idee wurde 1896 von Sigmund Freud (1856-1939) in seinem Artikel ‘Weitere Bemerkungen zu den Neuropsychosen der Verteidigung’ (Standardausgabe, III, S. 162-85, auf S. 170) eingeführt und in seinem Buch Introductory Lectures on Psycho-Analysis (1916-17) weiterentwickelt: ‘Die beiden herausgefallenen Kräfte treffen sich im Symptom wieder und werden versöhnt. Auch deshalb ist das Symptom so widerstandsfähig: Es wird von beiden Seiten unterstützt’ (Standard Edition, XV-XVI, S. 358-9). Siehe auch Wahl der Neurose, Rückkehr der Unterdrückten, Ersatzbildung, Symptombildung.

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