Computergesichter: die menschliche Lorenz-Matrix

Realistische Ekman-Gesichter wurden von einem Computerprogramm generiert. Zwanzig primäre Parameter (Muskelspannungen und Öffnungsfaktoren), jeweils kontinuierlich, wurden verwendet. Die nichtlineare Kombination der Primärparameter ermöglicht die Erzeugung aussagekräftiger Flächen, die jeweils von einem einzigen kombinierten Parameter (Intensitätsparameter) gesteuert werden. Es wurden fünf bedeutungsvolle Gesichter unterschieden: “Freundlichkeit”, “Überraschung”, “Ekel”, “Wut” und “Trauer”. Im Gegensatz zu den Experimenten von Ekman, der Teilbereiche fotografierter bedeutungsvoller Gesichter von Hand kombinierte, kann das Mischen im Computer sowohl einfacher als auch natürlicher erfolgen. Gemischte Gesichtsausdrücke in einem Tier wurden zuerst von Lorenz in Matrixform gezeichnet. Eine konsistente Interpretation ist möglich, wenn angenommen wird, dass die linear überlagerten Anzeigen den Zustand eines autonomen Optimierers mit n linear unabhängigen Teilfunktionen anzeigen. Eine sofortige Anzeige eines Vektors im n-dimensionalen Raum unter Verwendung von Flächen wurde bereits von Chernoff vorgeschlagen. Die vorliegenden Gesichter haben den Vorteil, dass nur “natürliche” Parameter verwendet werden. Dies bedeutet, dass nicht mehr nur ein einzelner Punkt im n-dimensionalen Raum angezeigt werden kann, sondern auch eine sinnvolle Abfolge solcher Punkte – also eine ganze Trajektorie.

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